Für kurze Verwunderung sorgte ein erster Blick auf die Tracklist des aktuellen Longplayers, welche meines Erachtens etwas kurz geraten ist. Aber lassen wir das Kind mal nicht gleich in den Brunnen fallen und hören uns mal an was das Neugeborene so von sich gibt. Opener ist der schon vorab mit einem fantastischen Video veröffentlichte Titelsong. Der Song gefällt mir sehr, allerdings wird hier relativ schnell deutlich dass der erfolgsversprechende Säugling offenbar ein sehr rohes Mastering erfahren hat, was vor allem die Lyrics stellenweise minimal untergehen lässt. Bei der früheren Demoversion des Songs kommen die Refrains mit mehr Druck und schienen mir klarer verständlich. Aber was soll’s, hat ja auch seinen Charme wenn nicht alles so glattgebügelt daherkommt.
Ohne Zweifel hält
einen das Balg ordentlich bei Laune. Mal umgänglich und ruhig mit
viel Melodie, aber dann auch immer mal wieder hektisch und
aufgedreht, als wenn es eine Hyperaktivitätsstörung hätte. Reiz
warten wieder mit einem eigenständigen, und prägnanten
Garage-Punk-Sound auf, der vom schnodderigen Gesang und den oft
ironischen Texten gut unterstrichen wird. Alleinstellungsmerkmal ist
auch das übertrieben geile, surfige Gitarrenspiel. Den oft
gebrachten Vergleich mit The Shocks kann ich trotzdem nicht
nachvollziehen und ich denke er wird keiner der beiden Kapellen
gerecht.
Unbedingt noch positiv zu erwähnen ist das
wiederholt richtig schnieke Cover-Artwork. Hier wurde ja schon beim
Vorgänger ein gutes Händchen bewiesen und es ist immer geil wenn
eine LP auch optisch was hermacht. Bleibt zu sagen dass das Kind
vorab nicht zu Unrecht in den Himmel gelobt wurde. Trotz der relativ
kurzen Spieldauer weiß mir das Album sehr zu gefallen und gegen eine
zweite, dritte, vierte Runde auf dem Teller gibt es eh nix
einzuwenden. Anspieltipps sind Gentrifizierung, Vergessen und das
sehr gelungene Zustände-Cover Irgendwas läuft falsch.
Neben
Spastic Fantastic Records haben auch Pifia Records und Kink Records
ihren Beitrag zur Geburt geleistet. Das Kind wird ein Erfolg kommt
regulär in schwarz oder in limitierter Auflage in orange
marmoriertem Vinyl.

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