23.1.15

Review: Gehacktes - gemütlich / höhle / auf wiedersehen

2011 entschlossen sich vier Metzgerlehrlinge ihre Arbeit niederzulegen und ins Musikbuisness einzusteigen. So oder so ähnlich wird's gewesen sein als sich die Neubrandenburger Band Gehacktes gründete, ich bin mir fast sicher. Am 30. November 2011 ließen die Jungs dann das erste mal, in Form einer 6 Track-Demo, hören was sie im Proberaum bisher zusammengeschustert hatten. Für Umme konnte man sich dann auf der Bandcamp-Page der Band, die volle Dröhnung an brachialem Crustpunk in die Ohren zimmern lassen.
Nun. Seit dem sind über 3 Jahre ins Land gezogen in denen die Jungs nicht unaktiv waren und in den Kellern von einschlägigen Festspielhäusern das Publikum zum schwitzen brachten. Vor ein paar Tagen haben die vier Musiker dann ihr erstes Album veröffentlicht, welches den tiefgründigen Namen gemütlich / höhle / auf wiedersehen trägt. Ich muss aber zugeben dass ich der Tiefe noch nicht auf den Grund gegangen bin, also falls ihr wissen wollt wie's zum Albumtitel kam, fragt doch einfach bei der Kapelle selbst nach. Oder nehmt es einfach so hin und zerlegt eure Ikeamöbel zum ersten coolen Soundtrack des neuen Jahres. Gehacktes geben Gas! Vom Anfang bis zum Ende wird der Hörer Teil dieser treibenden Musik. Auch die Songs der ersten Demo sind auf dem Album vorhanden, neu eingespielt, so klingt alles ein bisschen satter als vorher, obwohl mir die "Schrammelversionen" der Songs auch sehr gut gefielen. Gleich mit dem ersten Song, wird ein Thema angesprochen welches immer aktuell, aber vielleicht jetzt gerade aktueller denn je ist.
Beschiss zeigt in fast 3 Minuten, dass Religion egal in welcher Form, Niemandem eine Lösung bieten kann und das Gefasel über irgendwelche Götter, schlicht und einfach Selbstbetrug und überflüssig ist. Gemütlich / höhle / auf wiedersehen hat aber noch einiges mehr zu bieten. FTP (Fuck the police), zum Beispiel, klingt hier einfach noch mal um einiges geiler und ist zusammen mit KBMADS (kein Bock mehr auf den Scheiß) meines Achtens der absolute Hit der Scheibe. Gehacktes liefern uns mit ihrem ersten Album einen Soundtrack zum Untergang, der jetzt noch etwas näher scheint, als er es vorher tat. Moshiger Crust reicht sich die Hände mit knüppelharten Hardcore-Punk. Langweilig wird das nicht und ich freu mich auf's nächste Konzert. Das Album gibt's übrigens auch wieder
kostenfrei bei Bandcamp, aber lasst den Jungs doch ein paar Kröten für die Theke da.

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