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Quelle des Originals: endstation-rechts.de |
Schon um ca. 17. Uhr versammelten sich ca. 350 Menschen auf dem Neuen Markt, um unter dem Motto Stralsund für Alle ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Intoleranz zu setzen. Als Rahmenprogramm gab es musikalische Unterhaltung, sowie diverse Redebeiträge, bestimmter lokaler Politiker_innen. Zeitgleich dazu fand auch die Veranstaltung Kunterbuntes Stralsund statt, welche von Schüler_innen der Jona-Schule organisiert wurde. Vom Neuen Markt aus startete dann auch eine Menschenkette, zu der ebenfalls Schüler_innen aufgerufen hatten.
Als der Aufmarsch der MVGIDA, mit ca.250 Teilnehmer_innen startete, versperrten ihnen schon ca. 200 Aktivisten den Weg in Richtung Altstadt. Von dort machten sich jetzt auch die Gegendemonstranten vom Neuen Markt auf den Weg Richtung Bahnhof um ihren Protest lautstark kundzutun. Man kann vermuten, dass den Nazis spätestens jetzt bewusst wurde, dass sie ihre geplante Route unter keinen Umständen in Anspruch nehmen konnten. Nach wenigen Metern stand der "Spaziergang" still. Die Teilnehmer_innen der MVGIDA vertrieben sich die Zeit mit Hetzparolen und auch körperlichen Angriffen auf Gegendemonstranten, ein Feuerwerkskörper wurde ebenfalls auf die Blockierenden geworfen. Hier bewiesen die teils betrunkenen, verstumpften "Spaziergänger_innen" eindrucksvoll, dass es nicht in ihrem Interesse lag, diesen Abend friedlich über die Bühne zu bringen.
Nachdem der Kessel von Gegendemonstranten, in dem sich die Rassist_innen befanden, mit körperlicher Gewalt von Seiten der GIDA-Ordner geöffnet wurde, führte die Bullerei den Demonstrationszug wieder zurück in die Bahnhofsstraße um ihn auf eine Alternativroute umzuleiten. Der PEGIDA-Ableger konnte nun in ruhigen Gefilden, ein Stück weit um den kleinen Frankenteich gehen, bis die Rassisten am Kreisverkehr Frankendamm / Karl-Marx-Straße erneut auf Gegendemonstranten stießen. Zu diesem Zeitpunkt versuchten sich ca. 50 Antifaschisten darin, die Straße zu blockieren, wurden aber aus der MVGIDA-Demonstration unverzüglich tätlich angegriffen, während sich die Polizei in Zurückhaltung übte. Erst als weitere Demonstranten am Kreisverkehr eintrafen, konnte eine erfolgreiche Blockade aufgebaut werden, die den Aufmarsch der Rassist_innen erneut zur Umkehr zwang. Die Polizei leitete die Demonstration über den bereits gegangenen Weg zurück zum Startpunkt wo sie auch beendet wurde.
Wenn jemand genaue Angaben zu den Geschehnissen am Kreisverkehr machen kann, soll er/sie sich doch bitte HIER melden. Vielleicht können so die rassistischen Gewalttäter überführt werden.
Anbei auch noch ein Video der Übergriffe:
Für den 19. Januar hatten sich die Organisatoren der MVGIDA entschlossen nur einen "Abendspaziergang" in Mecklenburg Vorpommern zu unternehmen und man mobilisierte fleißig nach Stralsund, so dass sich gegen 18.30 Uhr ca. 550 Rassisten_innen am Treffpunk An den Bleichen versammelten. Auch für diesen Montag wurden verschiedene Gegenproteste angemeldet.
So wurde ab ca. 17.30 Uhr eine Kundgebung auf dem Neuen Markt abgehalten und eine Menschenkette um die Altstadt gebildet, an diesem Protest beteiligten sich ca. 300 Bürger_innen.
Erfreulicherweise wollten es sich engagierte Antifaschisten dennoch nicht nehmen lassen ihren Protest auch in Hör- und Sichtweite des Naziaufmarsches kundzutun. Dies war jedoch nicht im Sinne von Ordnungsbehörden und Landkreis, die sich entschlossen, jegliche Mahnwachen im Bereich Knieper zu verbieten. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Den offensichtlich rassistischen Teilnehmer_innen der MVGIDA sollte der sprichwörtlich rote Teppich ausgerollt werden, so dass diese ihre menschenfeindliche Hetze ohne Störungen verbreiten können. Natürlich wird sich dabei auf das Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit berufen, welches am 19. Januar aber wohl ausschließlich eben dieser rassistischen "Bürgerbewegung" genehmigt werden sollte. Um ca. 19.10 Uhr setzte sich die MVGIDA-Demonstration in Bewegung.
Auf der Prohner Straße an der Einmündung zur Tessinstraße hatten es etwa 60 Personen geschafft eine Sitzblockade zu errichten und den Demonstrationszug somit für fast eine Stunde aufzuhalten, bis die Polizei, wie gewohnt mit massiver Gewalt, die Blockade auflöste. Die engagierten Antifaschisten wurden nach ihrer Aktion über einen längeren Zeitraum, zusammen mit einer weiteren Gruppe von Gegendemonstranten, eingekesselt und mussten sich Personalienkontrollen unterziehen. An die 130 Personen wurden somit über mehrere Stunden ihrer Bewegungsfreiheit beraubt.
Nachdem sich der Aufmarsch der MVGIDA, an dem im Übrigen auch Nazi-Prominenz wie Udo Pastörs und Michael Andrejewski teilnahmen, wieder in Bewegung gesetzt hatte, kam es an der Einmündung Mozartstraße zu einer weiteren Sitzblockade von rund 40 Personen. Auch diese Art des Protests wurde von der Polizei mit aller Härte aufgelöst. Gegendemonstrant_innen wurden an teilweise an den Haaren von der Straße gezogen. Der Einsatzleiter zeigte sich stets unkooperativ und hatte sichtlich Spaß mit seiner Schlägerbrigade den Weg für den Aufmarsch der Rassisten_innen frei zu machen. Die Blockierenden wurden auf den Bordstein gedrängt und die MVGIDA-Demonstranten_innen wurden wenige Meter auf der Straße an ihnen vorbeigeleitet. Gegen 21 Uhr beendete MVGIDA die Demonstration und Nazischläger-Gruppen verstreuten sich in alle Himmelsrichtungen.
Am Bahnhofsvorplatz gab es im Anschluss eine Spontanversammlung, welche die Straße blockierte um die Freilassung der 130 eingekesselten Gegendemonstranten forderte. Erst als jeder Antifaschist sich wieder frei bewegen und auf den Weg nach Hause machen konnte, wurde die Versammlung gegen 22.15 Uhr beendet.
Alle von der Repression betroffenen Antifaschisten seien hiermit aufgefordert, sich umgehend bei einem Ortsverband der Roten Hilfe zu melden, falls sie demnächst Post von den Bullen bekommen. Dort werdet ihr verständnisvoll beraten und könnt Unterstützung erwarten.
Es bleibt festzuhalten, dass der Pegida-Ableger in Mecklenburg-Vorpommern mit Sorge zu betrachten ist und wir uns auch in Zukunft diesem rassistischen Mob mit voller Entschlossenheit entgegenstellen müssen und werden.
Mecklenburg-Vorpommern hat sich mit den Jahren immer mehr zu einem "Wohlfühlkiez" der neonazistischen Bewegung entwickelt, konnte sich bisher aber nur mit mäßigem Erfolg in die gesellschaftliche Mitte etablieren. Mit MVGIDA haben die Nazis nun eine Bewegung gefunden, in der sie frei und ungeniert, unter dem Deckmanntel der "besorgten Bürger", agieren können.
Antifaschistischer Widerstand ist und bleibt somit, insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern notwendig und unverzichtbar.
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