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Polizeieinstaz mit Hund am Peeneufer // Kombinat Fortschritt |
Die Zahl der Gegendemonstanten war gestern so hoch wie noch nie in den Jahren zuvor. Es gab zahlreiche Gegenkundgebungen und Blockaden, gute Ansätze, die aber leider nicht zum erhofften Erfolg führten. 2015 fällt der 8. Mai auf einen Freitag. Es bleibt zu hoffen, dass sich dann mehr Nazigegner in die Peenestadt begeben um ein klares Zeichen gegen Nazis und ihre menschenverachtende Politik zu setzen!
Wie auch schon am 1. Mai in Rostock war die Polizei mit einem großen Aufgebot vor Ort um den Nazis, wenn es denn nötig ist, den Weg freizumachen. Die altbewährte Taktik dabei heißt Gewalt. Ob sich nun "Oma Lindemann" auf die Seite der Nazigegner stellt oder angagierte Antifaschisten, ist den Beamten in diesem Falle egal. Es geht einzig und allein darum, den Nazis, egal in welcher Stadt, einen möglichst angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen. Angebliche Deeskalationsstrategien der Beamten gibt es schlicht und einfach nicht! So wurde von Seiten der Polizei, wie so oft, Druck auf Busunternehmen ausgeübt und denen naheglegt die Buchungen antifaschistischer Reisegruppen zu stornieren. Außerdem gab es genauste Durchsuchungen, mit der Begründung: Wer Wechselsachen mit sich führt, könnte ein Straftäter sein.
Wer Wechselsachen mit sich führt möchte sich vielleicht nach einem Dauerregen umziehen? Kann das sein? Nein kommt nicht in Frage.
Auch Demo-Sanis wurden von den Kontrollen nicht ausgenommen und steriles Verbandsmaterial wurde mit den stinknormalen Einsatzhandschuhen der ausführenden Beamten durchwühlt.
Neben diesen üblichen Schikanen gab es auch immer wieder Handgreiflichkeiten Seitens der Polizei. Trauriger Höhepunkt des Abends war ein Übergriff von Beamten auf einen nicht deutschsprachigen Gegendemonstranten, der danach im Krankenhaus ins künstliche Koma versetzt werden musste. Während dieser Aktion erbrach sich der Betroffene.
Dolmetcher und Ersthelfer wurden während dieses Einsatzes nicht an den Betroffenen herangelassen, obwohl diese vielleicht dazu hätten beitragen können die Situation gewaltfrei zu beenden. Dies jedoch war nicht im Sinne der Beamten, die auch ausweislich belegte Pressearbeit behinderten, um nicht zuzulassen dass der Einsatz dokumentiert würde. Das Opfer der Beamten ist im Laufe des Tages wieder zu Bewusstsein gekommen und hat sich selbst aus dem Krankenhaus entlassen. Es sei ihm eine schnelle Genesung gewünscht.
Und es bleiben wichtige Fragen im Raum stehen. Wie kann es sein, dass eine offen rassistische Partei mit Fackeln ungehemmt durch eine Stadt in Mecklenburg-Vorpommern laufen darf, geschützt von behelmten Freunden und Helfern in blau.? Wie kann es sein, dass Polizisten willkürlich Nazigegner angreifen können, ohne ernsthafte juristische Konsequenzen befürchten zu müssen? Wie kann es sein dass Beamte die Pressefreiheit einschränken, jedoch Nazifotografen fleißig Bilder von Gegendemonstranten machen lassen? Und steckt unter den Uniformen überhaupt noch ein Funke Menschlichkeit oder lässt der Gummiknüppel und die Wumme in der Tasche alles andere vergessen?
Ein Gruß an alle Antifaschisten, die trotz des Dauerregens, Hagels und Schikanen die Straße blockierten! An Alle die sich den Nazis gestern in den Weg stellten und die sich nicht von den Prügelcops einschüchtern ließen! Alerta Antifascista!
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