11.11.12

Wolgast: Rassisten stoppen - Solidarität mit Flüchtlingen

Am 09.11.2012 lud die NPD zu einem Fackelmarsch in Wolgast. Ausgerechnet zum Jahrestag der Reichsprogromnacht von 1938. Im Vorfeld versuchte der Landkreis Vorpommern-Greifswald diese Veranstaltung zu verbieten. Am Mittwoch wurde das Verbot jedoch aufgehoben und die Nazis durften unter gewissen Auflagen doch durch Wolgast marschieren. So durften sie sich dem Asylbewerberheim nur bis auf 300 Metern nähern und auch das Tragen von Fackeln wurde untersagt. Ein Fackelmarsch ohne Fackeln also.

Zahlreiche Bündnisse und Aktivisten wollten dies nicht akzeptieren und machten sich am Freitagabend auf den Weg in die Peenestadt um den Nazis entgegenzutreten. So waren für den Abend ein Lampionumzug, sowie Sitzblockaden geplant.
Im Vorfeld machte die Polizei den Gegendemonstranten wie üblich klar, wer an diesem Abend in Wolgast erwünscht war und wer nicht. So wurden im Vorfeld Busunternehmen vor möglichen Beschädigungen an ihren Fahrzeugen gewarnt und Reisebusse aus  Berlin, Hamburg und Rostock angehalten um Gegendemonstranten zu kontrollieren.  Eine tolle Strategie der Sicherheitsbehörden, den Protest gegen Nazis zu unterbinden oder zumindest hinauszuzögern.

Mit zwei Stunden Verspätung marschierten die Nazis von der Freifläche am Bahnhof los, während die Polizei in der Saarstraße mit Knüppeln und Tränengas versuchte eine erste Blockade aufzulösen. Der Weg zur besagten Straße wurde von Beamten abgesperrt um nicht zuzulassen, dass weitere Gegendemonstranten sich an der Blockade beteiligten.
Es spricht mal wieder Bände, dass Sicherheitsbehörden den Nazis einen Marsch gewähren, während Protestierende schikaniert, geschlagen und eingekesselt werden. 
















Die Nazis mussten vorerst umkehren, ihre Route wurde geändert. So latschten sie schön geordnet in 3er-Reihen, Richtung Chausseestraße! 
Dort wurde bereits eine weitere Sitzblockade, von ca. 50 Teilnehmern gebildet. Wieder eingekesselt von den Knüppelbullen, die wieder und wieder provozierten und von ihren Fäusten gebraucht machten. Doch wir blieben. 
Die Nazis waren in Sichtweite. MUPinfo berichtete von 230 Anhängern. Ich schätze die Nazis auf gut 100. Andere berichteten von max. 80 Idioten!
Während Udo Pastörs und Michael Andrejewski ihre Reden nun mitten auf der Chausseestraße halten mussten, versuchten wir dieses Geschwafel und diese Nerven zerreißende Musik so gut es ging zu übertönen. Klappte auch ausgesprochen gut!
MUPinfo berichtet gar von Linksextremisten, die Grabvasen, Steine und Flaschen vom angrenzenden Friedhof schmissen. Sogar von Knochenteilen ist die Rede.
Wirklich erstaunlich, dass bei den ganzen Kontrollen, noch ein Spaten zum Ausheben von Gräbern, durchgeschmuggelt werden konnte! Respekt! 

Gute zwanzig Meter hinter den 50 Blockierenden, platzierten sich weitere hunderte Gegendemonstranten die Anfangs noch von der Polizei zurückgedrängt wurden, sich aber nach einiger Zeit auch zu uns gesellten. Es herrschte gute Stimmung und die Nazis lösten um ca. 22.30 ihre Versammlung auf. 
Es war geschafft, die Nazis wurden erfolgreich blockiert, konnten keine Kilometer ihrer geplanten Route beschreiten und kamen nach 1,3 Kilometern von ihrem Ausgangspunkt vollkommen zum Stehen!
Ein voller Erfolg.

So wirklich sicher waren sich sämtliche Medien, mit der Zahl der Gegendemonstranten nicht. Sie lag wohl zwischen unter 1000 und 2000! Es ist schön zu sehen, dass so viele Menschen, trotz der Polizei und ihren fragwürdigen Methoden, ihren Weg nach Wolgast fanden um ihre Solidarität kundzutun und sich den Nazis entgegenzustellen!

KEIN MENSCH IST ILLEGAL!




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